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Sirtuine: Hoffnungsträger für einen gesunden, schlanken und verjüngten Körper

Das Thema gesunde Ernährung ist ein Dauerbrenner und – im wahrsten Sinne des Wortes – permanent in aller Munde. Sich im Ernährungs- und Diät-Dschungel zurecht zu finden, ist deshalb umso schwieriger. Die Ernährungsweisen reichen von Low Carb, über Intervallfasten, bis hin zur Trennkost. Eines aber haben alle - zumindest die gesunden - Diäten und Ernährungsweisen gemeinsam: nur eine dauerhafte Umstellung der Ernährungsgewohnheiten verspricht auch auf Dauer einen gesunden und schlanken Körper.

Eine Ernährungsweise bzw. Diät sorgt derzeit für Furore: Die Sirtfood Diät. Die für ihre Rundungen bekannte Sängerin Adele soll mit dieser Diät 40 Kilo abgenommen haben und auch der Profiboxer David Haye schwört auf die Ernährung von Lebensmittelinhaltsstoffen, die zu einem Anstieg der so genannten Sirtuine im Körper führen und damit den Energiestoffwechsel aktivieren.

Autophagie, das Recyclingprogramm der Zelle

Das Besondere an dieser Ernährung ist der Anti-Aging-Effekt, der auch beim Intervallfasten zum Tragen kommt: Im Körper wird die sogenannte Autophagie in Kraft gesetzt. Autophagie beschreibt das Recyclingprogramm der Zelle, das es ihr ermöglicht, beschädigte oder falsch gefaltete Proteine abzubauen und diese anschliessend wieder zu verwerten. Der Japaner Yoshinori Ohsumi wurde 2016 für seine Entdeckungen der Autophagie-Mechanismen mit dem Medizin Nobelpreis geehrt. Er und andere Wissenschaftler konnten belegen, dass die Autophagie u.a. auch eine wichtige Rolle in der Krebs- und Demenzforschung spielt.

Sirtuinfördernende Pflanzenstoffe verzehren statt Fasten

Aber was genau hat diese Autophagie mit der Sirtfood Diät zu tun? Bei der Sirtfood Diät wird auf die Ernährung von Lebensmitteln gesetzt, die besonders viele so genannte Sirtuine freisetzen. Prof. Bernd Kleine-Gunk, Autor des Buches «Abnehmen mit Sirtfood» erklärt die Aufgabe der Sirtuine wie folgt: «Sirtuine sind im Wesentlichen Langlebigkeits- und Reparaturenzyme. Einer ihrer wichtigsten Aufgaben ist die Autophagie, die im Körper bewirkt, dass der molekularbiologische Abfall abgebaut wird, der sich im Laufe der Jahre in unseren Zellen, bzw. zwischen unseren Zellen ansammelt und einen wichtigen Alterungsfaktor darstellt.“ Dieser Effekt, der Aktivierung der Sirtuinen, der sonst nur beim Fasten entsteht, kann mit Hilfe von Sirtuin fördernden Lebensmittel nachgeahmt werden, ohne dass man hungern muss.

Bei dieser Diät werden ausserdem Stammzellen aktiviert, die insbesondere für den Aufbau von Muskeln verantwortlich sind. „Das ist der Grund, warum man bei der Sirtfood-Diät zwar Gewicht verliert, sein Muskelanteil jedoch erhält,“ so Prof. Kleine-Gunk.

Gewichtsreduktion in Kombination mit Anti-Aging

Die Kombination von Gewichtsreduktion und Anti-Aging Wirkung zeichnet diese Diät aus. Der Gewichtsverlust liegt laut Prof. Kleine-Gunk realistischerweise bei 1-1,5 KG pro Woche. Die Diät richtet sich an alle, die abnehmen wollen, bzw. lange gesund bleiben wollen. Diejenigen, die abnehmen wollen, sollten die Diät mit einer niedrigkalorischen Ernährung verbinden. Aber auch für Normalgewichtige ist Sirtfood eine Option. Hier kommt es darauf an, möglichst viele Sirtuin aktivierende Pflanzenstoffe in die Ernährung einzubauen. Diese sind insbesondere in Gemüse enthalten, wie Grünkohl, Sellerie, Rucola, aber auch in Obst wie Äpfel, Erdbeeren, Blaubeeren. Eine Liste der Lebensmittel, welche besonders reich an Sirtuin aktivierenden Pflanzenstoffen sind, findet Sie im Kasten rechts.

Der Feind heisst Zucker

„Was zu vermeiden ist, ist auf jeden Fall Zucker, der als allgemeiner Alterungsfaktor gilt und die Sekretion von Sirtuinen hemmt“, so der Mediziner. Auch auf übermässigen Alkoholkonsum sollte unbedingt geachtet werden. Ein abendliches Glas Rotwein ist ok. Von allzu viel Bier rät Prof. Kleine-Gunk ab, da Bier kontraproduktiv wäre, aufgrund seines hohen glykämischen Indexes. Hin und wieder ein Stückchen dunkle Schokolade ist hingegen durchaus erlaubt.

 

Ariane Modaressi

 

Buchtipp:

Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk, Anna Cavelius, Tanja Dusy: Abnehmen mit Sirtfood: Gesünder essen und besser leben mit dem Schutzenzym Sirtuin, GU Ratgeber Ernährung.

Donnerstag, 27. Aug 2020

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Diese Lebensmittel enthalten besonders viel sirtuinaktivierende Pflanzenstoffe:

  • Grünkohl
  • Sellerie
  • Rucola
  • Radicchio
  • rote Zwiebeln
  • Garnelen
  • Gewürze: Kurkuma, Chili, Petersilie
  • Kapern
  • Äpfel
  • Erdbeeren
  • Zitrusfrüchte (z.B. Orangen)
  • Blaubeeren
  • Sojaprodukte
  • Walnüsse
  • Buchweizen
  • natives Olivenöl
  • dunkle Schokolade (mind. 85% Kakaoanteil)
  • Kaffee
  • Grüner Tee
  • Rotwein