Teambuilding – die Lösung für Probleme im Betrieb?
Konflikte und Motivationslosigkeit unter den Angestellten können sich in Unternehmen verheerend auswirken. Manchmal lassen sich solche Probleme mit Teambuilding beheben. Damit es gelingt, müssen wichtige Regeln beachtet werden.
Eine schwierige Reorganisation, ein neuer, strengerer Chef, neue Ziele für das gesamte Unternehmen: Diese Situationen können die Motivation der Angestellten bremsen oder sogar Konflikte auslösen. Wie kann man ihnen begegnen und wie kann man das Team bei solchen Krisen wieder zusammenschweissen? Für den Coaching-Experten Jean- François Tagini ist klar: Teambuilding bringt in Zeiten der Krisen und Firmenreorganisationen viel. Es kann beispielsweise der Motivation der Angestellten wieder Schub geben, ein Team stärken oder den Graben zwischen Vorgesetzten und Unterstellten, beziehungsweise zwischen den Generationen, zuschütten. „Teambuilding ermöglicht, der Funktionsweise des Teams und der Organisation auf den Grund zu gehen“, erklärt Jean-François Tagini. Gewisse Aspekte der Organisation zu überdenken und zu analysieren lohnt sich aber nicht nur in Krisen, sondern auch, wenn alles rund läuft. Zum Beispiel, wenn man die Funktionsweise des Unternehmens prüfen will.
Welche Aktivitäten bieten sich Firmen für ein Teambuilding an? Riverrafting, Sushi-Atelier, Entdeckung der Walliser Weinberge, Bastelatelier – der Möglichkeiten sind viele. Die Aktivität soll entweder der Erholung dienen oder strategische Bedeutung haben. Sie muss vor allem aber allen Teilnehmenden entgegen kommen – nicht jeder ist der geborene Riverrafter. Welche Aktivität man auch wählt, zwei Dinge müssen sind zentral wichtig: die Definition der Ziele, die man erreichen will und die Vorbereitung des Anlasses. Für den Teambuilding-Coach Claude Gendre, Leiter von „une-bonne-idee.ch“, ist eine gute Planung entscheidend. Sie vermeidet unnötigen Stress. Jean-François Tagini sieht es genau so: „Das Wunderrezept für ein erfolgreiches Teambuilding heisst Vorbereitung.“ Das verlangt von den Organisatoren einiges ab. Eine für alle passende Aktivität zu finden, oft mit limitiertem Budget, ist nicht leicht. Darum wenden sich Unternehmen immer öfter an Teambuilding-Spezialisten.
Die Experten betonen nicht nur die Wichtigkeit der Vor-, sondern auch der Nachbereitung. Für die meisten Teambuilding-Anbieter gehört eine solche plus eine Evaluation nach dem Anlass zur Dienstleistung. Jean-François Tagini sagt: „Ich organisiere nach jeder Aktivität eine Besprechung mit dem Kunden. So können wir zusammen prüfen, ob die Ziele erreicht wurden und die starken und schwachen Punkte eruieren. Diskutiert wird über Fragen wie: Gibt es immer noch Konflikte? Sind die Mitarbeiter motivierter? Ist die Reorganisation des Unternehmens besser akzeptiert? Erst in diesem letzten Schritt zeigt sich, was im Teambuilding-Prozess erreicht wurde und was nicht. Zusätzlich kann man über weitere Methoden nachdenken, um Probleme im Unternehmen zu lösen.
Virginie Jaquet